PRESSESTIMMEN

FAZ Feuilleton 15.6.2007

Rost trifft Romanik

Es gilt ein kleines Bauwunder zu vermelden..[ ] Durch Neubauten in eine Hinterhofsituation gedrängt, geriet die Jakob- Kemenate trotz ihres Wertes in Vergessenheit . [ ] Private Initiative führte 2006 zur Wiedergeburt des Denkmals. Sein Käufer Joachim.Prüsse, unterstützt von der Stadt, dem Land Niedersachsen und diversen Stiftungen, betraute den Architekten Rainer Ottinger und den Bildhauer Jörg Plickat mit dem Wiederaufbau. Für den Umgang, den beide mit dem Gebäude pflegten , gilt das heute rare Wort Ehrfurcht. [ ] Zum glänzenden Vorbild für ähnliche Bauvorhaben beispielsweise in Frankfurt oder Dresden, wo ganze historische Areale wiederbebaut werden sollen, wird die Jakob-Kemenate durch ihren Ergänzungsbau. Er zeichnet, mit dem geretteten Trakt durch ein zweigeschossiges Foyer diskret verbunden, die Umrisse des zerstörten Vorgängers nach.[  ] Dieser  wiederum fesselt mit einer Verkleidung aus sogenannten Corten-Stahlplatten. Sie rosten - genau so ist es beabsichtigt - in sanft leuchtenden Farbtönen zwischen Braun, Rot und Gold. Nicht Verfall wird damit signalisiert, sondern edle Patina nach dem Vorbild ähnlich verkleideter mittelalterlicher Bauwerke. Was hier schon als Respektsgeste vor dem Überkommenen wirkt, die trotzdem die Gegenwart und ihre Ästhetik zu Wort kommen lässt, kulminiert in zwei vor dem Foyer platzierten Stahlträgern. Gerundete und winklige Einkerbungen machen sie zu Skulpturen; halb mittelalterliche Bildsäule, halb abstrakte Stele. Eindringlicher lässt sich die Synthese von Alt und neu kaum vorstellen.  DIETER BARTETZKO

 

Die Welt  9.Nov.2007

Warum hat ein Hamburger schon bei Olympia gewonnen?

Nach einen zweijährigen Auswahlverfahren wurden im September 25 von 2500 künstlerischen Arbeiten für den Olympia Peking ausgewählt. Der Hamburger Künstler Jörg Plickat gewann für Deutschland..[ ]

 

Neue Zürcher Zeitung Feuilleton 15.Mai 2007

Deutschland sehnt sich nach verlorenen Baudenkmälern[ ] Ganz oben auf der Rekonstruktionswelle schwimmt aber Braunschweig mit dem Wiederaufbau seines Schlosses als Einkaufszentrum. Doch das Ergebnis enttäuscht. Dagegen zeigt die Jakob-Kemenate am Braunschweiger Eiermarkt ein faszinierendes Zusammenspiel von Alt und Neu. [  .]

Dass es auch anders geht, zeigt in Braunschweig ein nahezu zeitgleich mit der Schlossrekonstruktion verwirklichtes Projekt. [ ].  dort [ ist] der Wiederaufbau eines mittelalterlichen Steinhauses, der sogenannten Kemenate [ ] als Veranstaltungs- und Kulturzentrum gelungen. [ ] Eine neue Fassade mit einer Verkleidung aus rostrotem Cortenstahl sowie ein Zwischenteil aus Stahl und Glas ergänzen nun das historische Mauerwerk.[. ]. Hier [. ]. beginnt die Architektur mit ihrer spannungsvollen Komposition  und Materialsinnlichkeit harmonisch zu klingen, kraftvoll, aber nicht lärmend. Und so wird die Jakob-Kemenate ganz im Gegensatz zur Beliebigkeit der Schlossarkaden zu einem regionalen Architekturerlebnis von überregionaler Qualität.    Jürgen Tietz

 

Kieler Nachrichten  12.2.2004

Tastmal im Bahnhof lässt Blinde Kiel begreifen

Seit Freitag Vormittag ist die Landeshauptstadt Kiel ein wenig fassbarer geworden. Zum hundertjährigen Bestehen von Rotary wurde in der Ankunftshalle des Hauptbahnhofs das „Tastmal“ eingeweiht. [  ] Die 2,5m hohe Skulptur des Künstlers Jörg Plickat bietet sehbehinderten und blinden Menschen die Möglichkeit, Informationen über Kiel, die Bahnhofsumgebung und Schleswig-Holstein zu ertasten und in Braille-Schrift zu lesen. Zudem sind sie in Normalschrift lesbar. Über die speziellen Fliesen im Bahnhof kann das Tastmal leicht von blinden und sehbehinderten Menschen gefunden werden. Jürgen Lubnau, der Präsident des Deutschen Blinden-und Sehbehindertenverbandes hob in seiner Ansprache hervor, dass geringe Veränderungen ausreichen würden, um Kunst auch für blinde und sehbehinderte Menschen zugänglich zumachen. „Wir leben in einer Zeit, in der die soziale Kälte zunimmt. Das Tastmal ist ein Beweis für gelebten Bürgersinn und gelebte Solidarität.“

 

Weitere Pressetexte finden Sie im Internet mit Hilfe ein eingängigen Suchmaschinen und den Archiven der „Welt“ und des “Hamburger Abendblattes”

 

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